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Unsere Aktivitäten beim Kirchentag

Am 20. Juni stellt sich die Initiative »Wir sind doch keine Heimkinder« beim Evangelischen Kirchentag vor

  • mittags auf der Diakonie-Bühne und
  • abends im Dortmunder Schauburg Kino.

Zwischen 12.20 Uhr und 13.00 Uhr bekommen die Besucher des Kirchentags auf der Diakonie-Bühne in Halle 6 viele Informationen aus erster Hand: die 19-jährige Jack erzählt dort über ihr Leben in einer Wohngruppe der Graf Recke Stiftung und wie Menschen in ihrem Umfeld reagieren, wenn sie hören, dass sie ein „Heimkind“ ist.

Ilse Fetzer und Herbert Schneider schildern, was sie vor 60 Jahren im Kinderheim „Düsselthaler Anstalten“ erlebt und weshalb sie immer verschwiegen haben, wo sie aufgewachsen sind. Und Lehrer Thomas Heiche berichtet von seinen Erfahrungen, als er kürzlich das Thema „Leben im Heim“ im Unterricht behandelt und dabei auch das Lehrmaterial der Initiative eingesetzt hat.

Die Gespräche moderiert Filmautorin und Projektkoordinatorin Anke Bruns. Sie wird auch mit den Besuchern des Kirchentags darüber sprechen, welche Bilder sie im Kopf haben, wenn sie das Wort „Heim“ hören.

Kinder und Jugendliche, die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe leben, werden seit Jahrzehnten mit Vorurteilen konfrontiert: „Heimkinder sind schwer erziehbar und kriminell“ ist nur eins davon. Das hat Folgen. Kinder und Jugendliche verschweigen oft, dass sie in einer Wohngruppe leben. Denn wer sich als „Heimkind“ zu erkennen gibt, läuft in der Schule oder in der Freizeit Gefahr, zum Außenseiter zu werden.

Die Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ möchte hier gegensteuern, Vorurteile beseitigen und das tradierte „Stigma Heimkind“ ausräumen. Das geht nur in einem breit angelegten, partizipativen Prozess. Auch die Kinder und Jugendlichen in den Wohngruppen sollen bei der Entwicklung von Strategien beteiligt und befähigt werden, ohne Scham über ihren Alltag sprechen.

Aber wie lässt sich das umsetzen? Ist Partizipation bei so einem komplexen Thema überhaupt möglich? Welche Partizipationserfahrungen gibt es bereits? Was lässt sich daraus lernen, um das Stigma Heimkind auszuräumen? Und wie können die Ziele der Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ konkret umgesetzt werden? Wer macht wie mit?

Diese Fragen möchte die Graf Recke Stiftung im Rahmen eines Fachtag diskutieren und gemeinsam mit den Teilnehmern in Workshops praktische Lösungen erarbeiten.

Um 18 Uhr zeigt die Initiative ihren Film „Wir sind doch keine Heimkinder“ im Kino Schauburg Dortmund (Brückstraße 66). Der Eintritt ist frei.

Im Anschluss an den Film können die Zuschauer mit Mitgliedern der Initiative darüber diskutieren, wer wie dazu beitragen kann, die Vorurteile über das „Leben im Heim“ auszuräumen.

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