Startseite » Thema: Umdenken
»Kinder im Heim sind arm.«
»Kinder im Heim sind aggressiv.«
»Kinder im Heim schlafen in großen Sälen.«
Die Liste der Vorurteile über Kinder und Jugendliche, die »im Heim leben«, ist lang, das Wort »Heimkind« auf den Schulhöfen ein Schimpfwort.
Die Initiative »Wir sind doch keine Heimkinder« möchte besonders Lehrerinnen und Lehrer gewinnen, das Thema »Heim« im Unterricht aufzugreifen. Sie können wesentlich dazu beitragen, ein differenziertes Bild vom sogenannten »Heim« zu vermitteln. Die Initiative stellt ihnen dafür kostenlos von unabhängigen Fachleuten erstelltes Unterrichtsmaterial zur Verfügung.
In der Unterichtsstunde zum Thema »Heim« stellt sich heraus: Einige Kinder aus der Klasse waren selbst schon mal im Heim. Oder ihre Geschwister. Aber das haben sie nie erzählt.
Die Kurzfassung des Films zeigt, wie Kinder und Jugendliche in ihren Wohngruppen und Appartements leben, was sie im Alltag dürfen, was nicht, wie sie sich in der Wohngruppe fühlen, welche Unterstützung sie dort erhalten und mit welchen Vorurteilen sie klarkommen müssen.
Lehrerinnen und Lehrer können sich für den Unterricht die 16minütige Kurzfassung des Films »Wir sind doch keine Heimkinder« herunterladen. Der Film ist ab der 5. Klasse einsetzbar.
Zu den Kurzfassungen des Films haben Lehrerinnen und Lehrer Arbeitsblätter für den Unterricht entwickelt. Sie liegen in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen vor:
Das Material ist gedacht für die Klassenstufe 5/6 mit dem Fächerbezug Ethik/Werte und Normen/Religion sowie Gemeinschaftskunde/Sozialkunde/Politik im Kontext »Ich und die anderen«.
Weitere Arbeitsblätter für die Klassenstufe 7/8 und 9/10 sind in Arbeit.
Dass sich die alten Bilder vom »Heim« so hartnäckig halten, hat auch mit der Berichterstattung über die Jugendhilfe heute zu tun. Eher selten finden sich Beiträge oder Filme, die sich differenziert mit Chancen und Schwierigkeiten in der Jugendhilfe auseinandersetzen. Partizipation und Elternbeteiligung werden so gut wie nie betrachtet.
Die Initiative lädt Journalisten ein, sich intensiver mit der Jugendhilfe heute zu beschäftigen und sich ein eigenes Bild zu machen und darüber zu berichten. Auf Wunsch erhalten sie über die Initiative Kontakte zu Jugendhilfeeinrichtungen und zu Experten. Mit dem Start der Initiative im Februar 2019 wird dafür ein Netzwerk aufgebaut.
Umdenken ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Deshalb bittet die Initiative auch Kirchengemeinden, Jugendzentren, Volkshochschulen und andere Einrichtungen, das Thema »Heim« aufzugreifen.
Sie können den Film »Wir sind doch keine Heimkinder« zeigen, lokale Jugendhilfeeinrichtungen einladen und gemeinsam über die darin angestoßenen Themen diskutieren. Möglich ist auch, einen Gottesdienst zu diesem Thema zu gestalten. Die Initiative informiert gerne auf der Seite »Aktuelles« über die Aktivitäten.