Aktuelles

Fachtag am 26. Juni 2019

Wir sind doch keine Heimkinder!

Partizipation versus Stigma?

10.00 bis 16.00 Uhr
in der Graf Recke Stiftung in Düsseldorf-Wittlaer
Einbrunger Str. 62
40489 Düsseldorf

Kinder und Jugendliche, die in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe leben, werden seit Jahrzehnten mit Vorurteilen konfrontiert: „Heimkinder sind schwer erziehbar und kriminell“ ist nur eins davon. Das hat Folgen. Kinder und Jugendliche verschweigen oft, dass sie in einer Wohngruppe leben. Denn wer sich als „Heimkind“ zu erkennen gibt, läuft in der Schule oder in der Freizeit Gefahr, zum Außenseiter zu werden.

Die Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ möchte hier gegensteuern, Vorurteile beseitigen und das tradierte „Stigma Heimkind“ ausräumen. Das geht nur in einem breit angelegten, partizipativen Prozess. Auch die Kinder und Jugendlichen in den Wohngruppen sollen bei der Entwicklung von Strategien beteiligt und befähigt werden, ohne Scham über ihren Alltag sprechen.

Aber wie lässt sich das umsetzen? Ist Partizipation bei so einem komplexen Thema überhaupt möglich? Welche Partizipationserfahrungen gibt es bereits? Was lässt sich daraus lernen, um das Stigma Heimkind auszuräumen? Und wie können die Ziele der Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ konkret umgesetzt werden? Wer macht wie mit?

Diese Fragen möchte die Graf Recke Stiftung im Rahmen eines Fachtag diskutieren und gemeinsam mit den Teilnehmern in Workshops praktische Lösungen erarbeiten.

Programmablauf

Teil 1: Graf Recke Kirche, Einbrunger Straße 62 in Düsseldorf-Wittlaer

  • 10.00 Uhr Begrüßung
  • 10.05 Uhr Filmvorführung
  • 11.00 Uhr Fragen an Anke Bruns, Autorin des Films „Wir sind doch keine Heimkinder“, und Michael Mertens, Leiter der Graf Recke Erziehung & Bildung
  • 11:30 Uhr Pause
  • 11.45 Uhr Fachvortrag „Stigma und Identität – vom Tabu, ein Heimkind zu sein“, Prof. Dr. Holger Wendelin, Ev. Hochschule Bochum
  • 12.15 Uhr Podiumsdiskussion
    Johannes Horn, Leiter des Jugendamtes Düsseldorf
    Tanja Buck, Referentin der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe
    Björn Hagen, Geschäftsführer des Evangelischen Erziehungsverbandes e.V. (EREV)
    Maria Loheide, Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland

Teil 2: Schulen der Graf Recke Stiftung, Buschgasser Weg 25 in Düsseldorf-Wittlaer

  • 13.00 Uhr Imbiss
  • 14.00 Uhr Arbeitsgruppen
  • 15.15 Uhr Abschluss (Darstellung der Ergebnisse der Arbeitsgruppen)
  • 16.00 Uhr Ausklang

Moderation: Dr. Frank Vogelsang, Akademiedirektor, Evangelische Akademie im Rheinland

Angebotene Arbeitsgruppen

  • AG 1
    Kann es in einer Wohngruppe gerecht zugehen…?
    In den Wohngruppen der Ev. Jugendhilfe Bergisch Land arbeiten die Pädagogen mit der Methode der „Gerechten Gemeinschaft“. Sie versuchen, Ergebnisse im Konsens mit allen zu treffen. Jugendliche und PädagogInnen berichten, ob das gelingt.
  • AG 2
    Ein Workshop zum Downloadmaterial von Lehren für Lehrer
    Die Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ stellt Schulen kostenlos von Fachleuten entwickeltes Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Sonderschulrektor Benedikt Florian hat das Lehrmaterial mit seinen Kollegen getestet.
  • AG 3
    »Wir sind doch keine Heimkinder« in der Praxis
    Wie lassen sich die Ziele der Initiative „Wir sind doch keine Heimkinder“ in die Praxis bringen? Was können Jugendhilfeeinrichtungen selbst tun, um Vorurteile abzubauen?  Dazu möchte Filmemacherin Anke Bruns mit den Teilnehmenden konkrete Ideen entwickeln.
  • AG 4
    Haben Täter denn Beteiligung verdient?
    Jungen und Mädchen, die sexuell übergriffig geworden sind, werden oft ausgegrenzt. Die Wohngruppen für „entwicklungsangemessene Sexualität“ der heilpädagogisch-therapeutischen Einrichtung Grünau in Bad Salzuflen suchen Lösungen, um Vorurteile und Ängste abzubauen und die Kinder in ihrer Entwicklung zu stärken.
  • AG 5
    Ich will mich nicht immer schämen, ein Heimkind zu sein
    Wo und wie fühlen sich die BewohnerInnen der stationären Kinder und Jugendhilfe heute stigmatisiert? Das schildern der Sprecher des Kinder- und Jugendrates der Graf Recke Stiftung, Kai, und Fachaufsicht Sabine Brosch. Und sie fragen: Was dagegen tun?
  • AG 6
    Fühle ich mich angenommen, habe ich Raum Selbstbewusstsein zu entwickeln
    Damit die Kinder und Jugendliche über ihren Wohnort reden, müssen sie diesen akzeptieren. Partizipation und Mitbestimmung sind dabei zentral. Und authentische PädagogInnen, die sich auch mit ihren Fehlern zeigen. Teamleiterin Angela Babbaro möchte diskutieren, wie das geht.
  • AG 7
    Alles eine Frage der Haltung
    Der Bereichsleiter der Jugendhilfe Bethel, Volker Giesen, stellt die Position seiner Einrichtung vor. Weitere Details zu dieser AG folgen.
  • AG 8
    Zum Wohle des Kindes
    Der Kölner Kreidekreis stellt Kindern, die in „Heimen“ leben und keinen Besuch von Verwandten oder Freunden bekommen, ehrenamtliche Paten zur Seite, die sie auf ihrem Lebensweg begleiten. Weitere Details zu dieser AG folgen.

Die Liste der angebotenen Arbeitsgruppen wird fortlaufend aktualisiert.

Anmeldung zum Fachtag

Wir sind doch keine Heimkinder!
Partizipation versus Stigma?
Mittwoch, 26. Juni 2019, 10 bis 16 Uhr, in der Graf Recke Stiftung in Düsseldorf-Wittlaer

Graf Recke Erziehung & Bildung
Michaela Wolters
Assistenz der Geschäftsbereichsleitung
Pempelfurtstr. 1
40878 Ratingen

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

Anmeldeschluss: Freitag, 31. Mai 2019

Sie können sich auch online anmelden:
www.graf-recke-stiftung.de/fachtag_eb19

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